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Jul 03, 2023

BEWERTUNGEN: Perth Festival

GLEICHUNGEN EINES FALLENDEN KÖRPERS Laura Boynes Studio Underground, State Theatre Centre, Perth Rezension: Freitag, 24. Februar

Bikutsi 3000 wurde von Blick Bassy entwickelt und ist ein immersives Erlebnis kraftvollen Geschichtenerzählens. Die 60-minütige Performance schwankt zwischen Erzählung (über eine zuvor aufgezeichnete visuelle Projektion) und Tanzpausen, unterstützt von Bassys Originalmusik aus Elektro-Afrobeats. Die Geschichte ist zwar fiktiv, informiert die Zuschauer jedoch über die Geschichte Afrikas und ist eine Hommage an die Stärkung der Rolle der Frau.

Die Erzählerin Hermine Yollo (auf Französisch aufgezeichnet und mit englischen Übertiteln projiziert) erzählt eine Geschichte, die während der Kolonisierung und Teilung Afrikas („Mintaba“) im späten 19. Jahrhundert beginnt. Die Königin von Mintaba, Königin Ngo Nyaga, widersetzte sich dem Plan der westlichen Nationen, ihren Landeskontinent aufzuteilen, und entwickelte als Reaktion darauf ein Widerstandsprojekt. Das Projekt, das sie „Bikutsi 3000“ nannte, umfasste fünf Phasen mit einer Dauer von jeweils 33 Jahren, in denen eine Armee von Frauen in jeder der fünf ausgewählten Regionen den Tanz als Waffe gegen die Zerstörung ihrer alten Traditionen einsetzte.

Die Geschichte erstreckt sich über jede Phase der Revolution und findet in Kamerun, Namibia, Togo, Tansania und Burundi-Ruanda statt.

Die rein weibliche Besetzung, die hauptsächlich aus Nadia („Nadeeya“) Gabrieli Kalati, Martine Mbock, Audrey Carlita und Mwenda Marchand bestand, war spannend anzusehen. Jeder Tänzer stellte einen der ernannten Anführer des Widerstands in jeder Region dar (alle vier stellten den Anführer in der letzten Region dar), wobei jede Tänzerin ihre eigene Choreografie entwickelt hatte.

Die Show erfordert von allen Tänzern eine enorme Ausdauer und an diesem Abend haben die vier Frauen auf jeden Fall geliefert. Gabrieli Kalati (als Vertreterin Kameruns) kombinierte sowohl modernen House-Tanz als auch den traditionellen kamerunischen Tanz Bikutsi (bei dem man mit den Füßen auf den Boden schlug und rhythmisch wippte); Sie setzte jede Bewegung mit voller Kraft um und war ein großartiger Auftakt für die Show. Mbocks Choreografie (als Vertreter Namibias) bestand hauptsächlich aus Waacking, was unerwartet modern war. Carlita (als Vertreterin Togos) hatte eine fesselnde Bühnenpräsenz, als sie eine Choreografie mit Elementen aus Dancehall, Hip Hop und Krump aufführte. Marchand (der Tansania vertritt) war ein schöner Kontrast zu den anderen Tänzern und bot eine sanftere, flüssigere Choreografie, die sowohl im Dancehall als auch im zeitgenössischen Tanz verwurzelt war. Insgesamt war die Choreografie eine geschickte Ergänzung der Geschichte, da sie Frauen zeigte, die sich gegenseitig unterstützten und es jedem Einzelnen ermöglichten, auf seine eigene Weise zu glänzen.

Vier junge Tänzer aus der Region begleiteten die Hauptdarsteller im letzten Teil der Show. Leider war zu erkennen, dass es einigen jungen Künstlern an Bühnenerfahrung mangelte und sie Schwierigkeiten mit der Choreografie hatten. Dennoch waren diese Tänzer eine Bereicherung für die Show insgesamt, da sie die Geschichte mit dem lokalen Publikum verknüpften.

WÄHREND BIKUTSI 3000 eine klare und lineare Handlung bot, ist „Equations of a Falling Body“ von Laura Boynes eine Performance, die in der Unordnung wurzelt. In dieser Show sitzt Boynes an einer Seite und weist drei Tänzer (James O'Hara, Ella-Rose Trew und Timothy Green) über Kopfhörer an, zahlreiche, abwechslungsreiche Echtzeit-Choreografieszenen zu erstellen. Mit der Musik, die von Techno bis Oper reicht, ist dieses Stück oft aufrüttelnd und ein Angriff auf die Sinne.

In der Dunkelheit hebt sich der hintere Vorhang und gibt den Blick auf eine verborgene Bühnenlänge frei, in der ein Körper (O'Hara) von der Decke hängt, schwebt und sich dreht. Der Körper wird nur von den Stirnlampen zweier anderer Figuren (Trew und Green) beleuchtet. Sobald der Körper in ein flaches Wasserbecken abgesenkt wird, beginnt er zu rollen und aus der Dunkelheit aufzutauchen. Visuell beeindruckend war dies ein aufregender und provozierender Start in die Show.

Die Show endet mit einer ebenso eindrucksvollen Szene. Die drei Tänzer halten Einweg-Overalls vor einen großen Ventilator, wobei die Anzüge von den Stirnlampen der Tänzer beleuchtet werden. Als sie die Anzüge loslassen, fliegen die Anzüge davon, landen sanft und rutschen über die Bühne. Die Gliedmaßen der Anzüge schlagen willkürlich um sich und erzeugen so ein eindringlich schönes Bild fallender Körper.

Der Rest der Show war jedoch etwas enttäuschend. Die meisten der dramatischen, düsteren Szenen werden dadurch unterbrochen, dass weiße Lichter eingeschaltet werden und die Tänzer ihre Requisiten einpacken, um sich auf die nächste Szene vorzubereiten. Auch wenn dies eindeutig eine kreative Entscheidung war, die bewusst aufrüttelte, unterbrach sie den Fluss der Aufführung und wurde beim dritten oder vierten Mal uninteressant. Auch die Aufführung ist mit viel Humor gespickt, doch die Witze wiederholten sich oft und wirkten schnell langweilig.

Die Tänzer selbst waren jedoch beeindruckend. Die Choreografie beinhaltete langwierige, flüssige Bewegungen und alle drei Darsteller bewiesen bei der Ausführung große Kraft und Kontrolle. Die Tänzer mussten oft umständlich aufeinander klettern, und ich genoss das intensive Vertrauen zwischen ihnen.

Während die Prämisse der Show gewagt ist, war die Gesamtpräsentation leider unzusammenhängend. Es war bedauerlich, dass ein so vielversprechendes Stück nur Bruchstücke von Exzellenz hervorbrachte.

Dennoch signalisieren sowohl Bikutsi 3000 als auch Equations of a Falling Body eine frische und abwechslungsreiche Saison für das Perth Festival.

– ALANA KILDEA

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